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Kalksandsteine
Der Ziegel
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3  Kalksandsteine

 

3.1  Herstellung:

 

Kalksandsteine sind Mauersteine, die aus den natürlichen Rohstoffen Sand (genauer Feinsand) und Kalk als Bindemittel unter Zugabe von  Wasser hergestellt werden. Bei der Herstellung von Kalksandsteinen werden keine chemischen Zusätze verwendet. Sie bestehen eigentlich fast nur aus Sand, denn das Kalk-Sand-Verhältnis bei der Herstellung beträgt 1:12. Das macht sie besonders umweltfreundlich (Bild 8). Diesem Gemisch wird im Reaktionsbehälter Wasser zugegeben, um den gebrannten Kalk abzulöschen. Danach wird die heiße Masse unter einem Pressdruck von 10 bis 25 MN/m² geformt. Dabei erhalten sie ihre endgültigen Abmessungen, die sich beim Erhärtungsvorgang danach auch nicht mehr verändern. Das bedeutet, dass Kalksandsteine sehr maßgenau angefertigt werden können im Gegensatz zu etwa Ziegelsteinen. Deswegen enthält die DIN-Norm auch engere Maßtoleranzen. Beim Erhärtungsvorgang reagiert bei Temperaturen von 160 bis 220°C (geringer Energieaufwand :Vergleiche Ziegelsteine: um die  1000°C) durch die Anwesenheit von Kalkhydrat die Kieselsäure an der Oberfläche der Sandkörnchen mit dem Kalk, wodurch eine kristalline Kalk-Kieselsäure-Verbindung entsteht, die die Zuschlagkörner fest verkittet und die hohe Steinfestigkeit bewirkt.

 

3.2  Eigenschaften:

 

Kalksandvormauersteine und Kalksandsteinverblender sind frostbeständig und für Sichtmauerwerk für Außen- und auch für Innenwände geeignet. Sie sind ausblühungsfrei. Wegen ihrer hohen Maßgenauigkeit lässt sich ein optisch vernünftig aussehendes Mauerwerk herstellen (Bild 9 und 10). Das ist bei anderen Steinen, wie z.B. Ytong- oder Porotonsteinen nicht so einfach und zwar nicht nur wegen ihrer höheren Maßtoleranzen, sondern auch, weil sie ziemlich leicht beschädigt werden können (eine Ecke bricht ab oder der Stein auseinander). Solche Beschädigungen schließt man einfach mit Mörtel oder Ytonkleber wieder zu, wodurch das Mauerwerk dann sehr „ unordentlich“ aussehen kann und deswegen anschließend  oft  verputzt oder verklinkert wird.

 


 

Kalksandsteine haben ein sehr hohes Tragvermögen und Schallschutz. Das liegt besonders an ihrer hohen Rohdichte (Rohdichteklassen  von 1,2-2,0; Im Vergleich dazu Porenbeton :0,3 bis 1,0). Ihre Druckfestigkeit ist in etwa vergleichbar mit der von Ziegeln. Das hat den Vorteil, dass sehr dünne Wände ( bis zu 11,5 cm)  realisierbar sind, wodurch Raum gespart werden kann. Schlechter ist ihre Wärmedämmung. Der Wärmeschutz ist hoch aber nur in Verbindung mit Wärmedämmplatten, weil durch die hohe Rohdichte, wenig Platz für lufthaltige Poren bleibt, die Wärme schlecht leiten. Allerdings versucht man hier, wie bei anderen Baustoffen auch, durch spezielle Lochgeometrien den Schallschutz etwas zu verbessern (Bild 7 und 8). Beim Brandschutz haben Kalksandsteine besonders gute Eigenschaften. Sie gehören zur Baustoffklasse A1 ,dass heißt sie sind nicht brennbar. Im Brandfall, bei Temperaturen zwischen 300°C bis 500°C, nimmt die Festigkeit von Kalksandsteinen sogar noch zu und der Brandschutz wird erhöht. Diesen hohen Schutz bieten KS-Wandkonstruktionen auch ohne Stoßfugenvermörtelung und zusätzlichen Putzauftrag. Durch ihr hohes Gewicht besitzen sie ähnlich wie Ziegelsteine eine gute Wärmespeicherfähigkeit und sind dadurch besonders gut für Innenwände geeignet, weil es bei Außenwänden mehr auf die Wärmedämmung ankommt, die bei geringeren Rohdichten meist besser ist. Durch ihre Fähigkeit ihre Temperatur beizubehalten (im Sommer: „Kühle“ im Winter: „Wärme) schaffen sie ein angenehmes Raumklima. Nachteilig ist aber, dass ein schwacher Kalkgeruch der Steine noch lange nach dem Bau erhalten bleibt (nicht so schlimm, nur für Empfindliche ).

 

Seine günstigen Bestandteile (Kalk, Sand, Wasser) und seine energiearme Herstellung machen den Kalksandstein zu dem wahrscheinlich preisgünstigsten Wandbaustoff überhaupt.

 

Das Diagramm zeigt, die Austrocknungszeit von Kalksandsteinen in Tagen. Man sieht, dass die Steine ziemlich lange zum trocken werden brauchen. Diese Restfeuchte verschlechtert vorübergehend die Eigenschaften der Steine (schlechterer Schallschutz und Wärmedämmung). Das ist bei Ziegelsteinen nicht so.  

 

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